Das Wehrer Wappen




Am 7. Januar 1982 erteilte die Bezirksregierung Koblenz der Gemeinde Wehr die Genehmigung, das nachfolgend beschriebene Wappen zu führen:

"Schild gespalten und vorne geteilt. Oben in Blau über zwei silbernen Lilien ein goldener Stern. Unten in Rot schräggekreuzt silberner Abtsstab und silbernes Schwert. Hinten in Gold zwei schräggekreuzte rote Pfeile."

Ende November 1981 hatte der Gemeinderat von Wehr mit einstimmigem Beschluss dieses Wappen angenommen, dessen Entwurf von Bruno Andre vorgelegt wurde. In einem Lichtbildervortrag hatte Andre den Gemeindevätern zuvor das Ergebnis seiner geschichtlichen Nachforschungen und seiner Entwürfe vorgestellt. Er bewies den Gemeinderäten, dass der Ort Wehr bereits im Mittelalter ein eigenes Wappen geführt hat, und zwar in Form zweier schräggekreutzter Pfeile. Es sind die Attribute des Pfarrpatrons, des hl. Potentinus.

Bruno Andre legte aber dem Gemeinderat nahe, nicht nur auf dieses Wappenzeichen zurück zu greifen, sondern die Chance zu nutzen um die fast 1000-jährige Zugehörigkeit des Dorfes zum Kloster Steinfeld /Eifel im Wappen für alle Zeiten zu dokumentieren.

Deshalb bringe sein Entwurf vorne, im oberen Feld den goldenen Stern und zwei silberne Lilien, welche dem Wappen von Steinfeld entnommen sind. Fest steht, dass Wehr seit Gründung der Steinfelder Ordensstätte zu dem Kloster gehörte. Die überlieferung der Eifel nennt für diese Gründung das Jahr 920 n. Ch. Historisch zu belegen ist die Steinfelder Niederlassung erst ab 1060 (Ursprünglich Benediktinerinnen). Um 1135 wurde dann Steinfeld in ein Prämonstratenser-Chorherren-Stift umgewandelt. 1136 bestätigte dann Papst Innocenz II. diese Umwandlung und bei der Aufzählung des klösterlichen Besitzes erwähnt er auch "...das Dorf und die Pfarrei Wehr". Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes.

Bis zur Säkularisation um das Jahr 1800 waren dann die äbte von Steinfeld Land- und Lehnherrn des Dorfes Wehr; sie übten die höhere und niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf aus. Viermal im Jahr fand in diesen Jahrhunderten in Wehr das Schöffengericht statt. Der Abtsstab und das Schwert sollen daran erinnern, dass der Abt von Steinfeld auch die weltliche Herrschaft und Gerichtsbarkeit ausübte.

Die Gemeinderatsmitglieder zeigten sich zufrieden, dass der Entwurf der reichen Dorgeschichte Wehr's in solchem Umfang Rechnung trage und begrüßten die historische Aussage des Wappens.

Gezeichnet wurde der Entwurf von Nikolaus Auer aus Nickenich, der ja in heraldischen Fragen über große Erfahrung verfügte.

In seinem Begleitschreiben zur Genehmigungsurkunde drückte der Regierungspräsident den Wunsch aus, "... dass die Geschicke der Gemeinde unter dieser Symbolik allseits zum Wohle der Bürger einen glücklichen Verlauf nehmen sollte."

Aus der Wochenzeitung der Verbandsgemeinde Brohltal vom 12. März 1982

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