Wehrer sind sauer auf den Straßenbaubetrieb

Verkehr Unverständnis über Entscheidungen - Gemeinde baut Druck auf in Sachen Straßensanierung


Rheinzeitung Andernach & Mayen vom 08.03.2018
Von Hans-Willi Kempenich


Wehr Die Fahrzeugschlangen wegen einer Umleitung auf der B 412 sind raus aus Wehr, seit an der Brückenbaustelle der Verkehr mit Ampeln geregelt wird. Was geblieben ist, sind enorme Schäden an den Straßen im Ort. Die wurden jetzt im Gemeinderat zum wiederholten Male thematisiert, weil die Bevölkerung eine baldige Sanierung der Fahrbahnen und Bürgersteige verlangt. Dass die Ampeln erst jetzt, wenige Monate vor Fertigstellung der Baumaßnahme, in Betrieb genommen wurden, sorgte bei Ortsbürgermeister Berthold Doll und seinen Ratskollegen jedoch immer noch für Kopfschütteln. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Landesbetrieb Mobilität (LBM) zur Stellungnahme aufzufordern und dafür eine Frist von drei Wochen zu setzen. Verlangt wird ein Gesamtkonzept einschließlich Zeitrahmen zur Sanierung der durch den Umleitungsverkehr beschädigten Straßen. Die Umsetzung der Baumaßnahme soll nach dem Willen des Rates zeitnah erfolgen und alle sanierungsbedürftigen Straßen umfassen.

Kritik am LBM wurde aber auch in einer anderen Angelegenheit laut: Im Rahmen der Sanierung der L 82 waren von der Straßenbaubehörde Flächen angekauft worden, um die Fahrbahn erweitern zu können. Die Abrechnung der Grundstücksgeschäfte ist aber auch zwei Jahre nach der Maßnahme noch nicht erfolgt. Dies sei auf Personalmangel zurückzuführen, wurden Nachfragen des Ortsbürgermeisters beantwortet. Auch diese Aussage sorgte im Gemeinderat für Unverständnis, da es sich bei den ausstehenden Erstattungen nur um kleine Beträge für wenige Quadratmeter handelt.

Der Gemeindechef informierte über einen Ortstermin mit Revierförster Christoph Hartung sowie Vertretern der Ortsgemeinde und des FV Wehr am Sportplatz, der nach weit fortgeschrittenen Plänen in einen Kunstrasenplatz umgebaut werden soll. Für die Erweiterung und Vergrößerung der Fläche soll diese etwas verschoben werden. Dafür müssen einige Bäume gerodet sowie Erdaushub getätigt und eine Rückegasse angelegt werden. Die Vertreter des Sportvereins sagten zu, einen Großteil der Arbeiten in Eigenleistung durchzuführen. In diesem Zusammenhang gab der Ortsbürgermeister bekannt, dass in Abstimmung mit dem Forstamt ein Brennholzeinschlag im Bereich der Grillhütte geplant ist.

Einstimmig vergab der Rat den Auftrag für die Sanierung der Natursteinfassade am historischen Kellereigebäude, das neben dem Pfarrhaus auch die Grundschule beherbergt. Beauftragt wurde die Firma Gebrüder Engel aus Rieden. Die Kosten belaufen sich auf 324 000 Euro. An der Ausschreibung hatten sich acht Firmen beteiligt. Vom Architekturbüro waren die Arbeiten mit 367 000 Euro kalkuliert worden. Die Firma Engel sei der Verwaltung und der Ortsgemeinde als fachkundiger, leistungsfähiger und zuverlässiger Partner bekannt, sagte der Ortsbürgermeister. Bei der bereits abgeschlossenen Dachsanierung am Kellereigebäude hatte das Unternehmen bereits die Natursteinarbeiten am Giebel und an den Kaminen ausgeführt. Ende Februar fand die Submission für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik statt. Das günstigste Angebot hatte mit 54 000 Euro die Firma Koll aus Niederzissen eingereicht. Die Kostenschätzung lag bei knapp 64 000 Euro. Im Haushalt sind für dieses Projekt 60 000 Euro vorgesehen. Am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wird sich Wehr in diesem Jahr nicht beteiligen. Erst nach Abschluss der Pfarrhaussanierung will man einen neuen Vorstoß wagen. Abschließend teilte Ortsbürgermeister Doll mit, dass der Dreck-weg-Tag am Samstag, 14. April, stattfindet. Treffpunkt für Hilfswillige ist um 9 Uhr an der Römerhalle.


Enorme Fahrbahnschäden, wie hier in der Gleeser Straße, sind nach dem knapp einjährigen Umleitungsverkehr durch den Ort geblieben. Jetzt verlangen die Bürger eine baldige Sanierung der betroffenen Straßen.
Foto: Hans-Willi Kempenich


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